palaver

Nochwas dazu sagen.

Zwischen den Zeilen

Wenn ich eins konstatieren kann, dann dass Sie sich vortrefflich auszudrücken verstehen. Ich neige fataler Weise dazu, so sehr meine Aufmerksamkeit auf den Raum zwischen den Zeilen zu lenken, dass es mir wiederum schwer fällt, dem geschriebenen Wort ausreichend folgen können... Zur abschließenden Vervollständigung: Man kann ein H sehr wohl (von Franzosen mal abgesehen) sprechen; höre: Hugo von Hofmannsthal, Helene Haluschka, Heinrich Heine.

Eintrag von WatnDatn? am 17.04.2020 14:54:37



lageproblem

wie ich mich bette, so lieg ich. und ich bette mich nicht hochkant, nein, auch ich liege gewöhnlich in der horizontalen; bin aber davon ausgegangen, entlang der blickachse ins träumen zu kommen: wenn ich vor der couch liege, um runterzulinsen, ist die blickachse die verlängerte körperachse, sonst sehe ich den dreck nicht, der dort im verborgenen ruht; wenn ich auf der couch zu liegen komme, möchte ich den hals nur ungern überstrecken, so dass mein blick an der decke hängen bleibt, bis mir die augen zufallen. deshalb vertikal. ich hatte schon immer schwierigkeiten, mich auszudrücken.
was die avisierte lagebesprechung betrifft, so wartet hier selbstverständlich jederzeit ein hinreichend vorgewärmter stuhl auf dich.

Eintrag von johann am 14.04.2020 15:00:16



Vertikales liegen

Ich tue mich noch schwer,mir das vertikale liegen vorzustellen. Vertikales Träumen wiederum ist mein Fachgebiet- und da kommen wir wieder zum Ausgangspunkt des Schlenderns in slow motion: Ich werde wohl noch so manchen Käse gegenüber kaufen müssen- und zwangsläufig in absehbarer Zeit aus Gründen der Fettizität weder horizontal noch vertikal auf einer Couch träumen können... bis mir vielleicht eines Tages ein bequemer Stuhl zum Verweilen vor einem Büchertisch bereit gestellt wird...
Die Objekte unter der Couch warten auf ihren Ausbruch- doch worauf wartet ihr Besitzer beziehungsweise Arrangeur? Auf schlimmere oder bessere Zeiten? Ausbruch = kurzweilige Freiheit, denn früher oder später werden sie wieder unter irgendeiner Couch landen, im besten Fall- so viel ist sicher. Selbstverständlich mache ich mir gerne ein persönliches Bild von der Lage.

Eintrag von WatnDatn? am 11.04.2020 23:47:00



kurze klarstellung zum thema couch

da mögen nun persönliche vorlieben zum tragen kommen: ich gestehe hier gern öffentlich, dass ich eigentlich lieber auf der couch liege als davor; ich träume sozusagen eher vertikal als horizontal. scheint aber ein fehler zu sein.
synästhesie ist nicht mein fachgebiet, da lasse ich mich gern belehren, und auch bei symbiosen scheine ich ahnungslos zu sein, ich dachte, da ginge es mehr um pilze. ich finde keine pilze unter der couch. ich glaube, ich hab auch keine aspekte. könntest du mal unter meine couch kucken? vielleicht brauch ich einfach eine neue couch.

Eintrag von johann am 11.04.2020 13:27:26



Suppengrün

Ja. Die Weite sollte grün sein. Unter synästhetisch-emotionalen Aspekten ist die Weite grün, ganz recht. Und ein wenig blau. Und gelb. Und rosé. Das Spektrum ist letztendlich unendlich. Das muss ich noch hinzufügen. Möge jeder seine eigenen Farbassoziationen finden. Symbiosen nicht ausgeschlossen. Ein Blick unter die Couch ist wohl immer ein guter Inspirator.

Eintrag von WatnDatn? am 09.04.2020 22:04:09



supergrün

das erinnert mich etwas an chesterton: eine verteidigung des drecks fehlt bei ihm, glaub ich. willst du das nicht liefern? grade in verbindung mit 'idylle' scheinen sich ungeahnte weiten aufzutun: ich luge unter meine couch und soll ins träumen geraten? wobei die objekte dort weniger verlässlich sind, sie lauern eher auf den tag ihres ausbruchs. sollte die weite nicht grün sein?


Eintrag von johann am 08.04.2020 18:02:38



Korrektur

Mir scheint, Dreck hat somit durchaus eine ganz neue Bedeutung verdient- Schmutz, der große Bruder von Dreck, als sicherheitsspendendes, da stets (unaufgefordert) wiederkehrendes und verlässliches Objekt. Steht damit ganz kurz davor, als friedliche Dimension ins Idyll aufgenommen zu werden. Gar nicht so übel, die neue Perspektive...

Eintrag von am 07.04.2020 22:11:40



frisch

nichts gegen plätzchen, aber ich wage den blick auf die straße und muss konsterniert konstatieren, dass hier keine idylle liegt, weder vor noch in meinem betrachtenden auge. scheint 'idylle' nicht eher das grundsätzlich unerreichbare zu sein?
dreck kennzeichnet das reale, wegen der entropie vermutlich, und ist folglich nicht im idyll zu finden. das wäre für mich also eher ein ort, wo der wolf neben dem lamm liegt (oder umgekehrt), keinesfalls aber voller bauarbeiter.

Eintrag von johann am 06.04.2020 17:04:37



Idylle

Hmm, gegen ein Plätzchen an der momentan tatsächlich frischen Frühlingsluft hätte ich nichts einzuwenden; Idylle liegt im Auge des Betrachters. Bleibt zu hoffen, dass es sich bei dem aktuellen Dekor um ein rasch vorübergehendes Provisorium handelt, das nichts und niemanden überdauert. Die Hoffnung stirbt zuletzt.


Eintrag von WatnDatn? am 05.04.2020 21:28:38



liebe nachbarin,

wenn das angezeigte stück fünfzehn minuten läuft, heißt es dann, dass sie sehr langsam schlendern? oder gar verharren? ich könnte bei nächster gelegenheit einen stuhl vor die tür bringen, falls sie keinen zur hand haben. obwohl ich nicht besonders froh bin, ihnen nur diese typische berliner straßenszene zwischen bauzaun, schuttcontainer und dixiklo zum verweilen anbieten zu können...

Eintrag von johann am 03.04.2020 16:43:28



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